Rallye | Berichte | Für El Matador Carlos Sainz ist die Dakar eine Art Heimspiel
16.12.08 13:35

Für El Matador Carlos Sainz ist die Dakar eine Art Heimspiel

Wenn Carlos Sainz am Ausgangspunkt der Rallye Dakar in Buenos Aires eintrifft, dann ist es für den Spanier wie die Rückkehr in seine zweite Heimat. Boris Becker hat den Tennisplatz in Wimbledon stets als sein "Wohnzimmer" bezeichnet und mindestens das Gleiche darf für Carlos Sainz und die Rallye-Pisten in Argentinien gelten.

Allein dreimal gewann er in seiner ebenso langen wie erfolgreichen Karriere den argentinischen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft. Und auch sonst fühlt sich El Matador eng mit dem südamerikanischen Land, in dem vom 03. bis 18. Januar die Rallye Dakar ausgetragen wird, und seinen Menschen verbunden.

Carlos Sainz

"Ich habe in kaum keinem anderen Land eine so große Leidenschaft der Menschen für Motorsport erlebt wie in Argentinien", berichtet der 46 Jahre alte Madrilene, der mit Beifahrer Michel Périn (F) bei der Dakar einen VW Race Touareg 2 pilotiert. "Ich freue mich auf die Rallye dort und glaube, die ganze Familie des Marathon-Rallyesports wird überrascht sein, wie groß die Begeisterung entlang der Strecke ist." Zumindest einen kleinen Heimvorteil erhofft sich Carlos Sainz, der in der Rallye-WM in den Jahren 1992, 2002 und 2004 in Argentinien triumphierte, in den kommenden Wochen: "Einen Vorteil habe ich ja - ich spreche Spanisch."

Und noch etwas spricht für eine erfolgreiche Mission des Spaniers: Blickt man auf einige Wegmarken seiner Laufbahn, dann war Sainz immer genau dann besonders stark, wenn es darum ging, sich schnell auf unbekannte Herausforderungen und neues Terrain einzustellen. 1996 debütierte die Rallye Indonesien im WM-Kalender - Carlos Sainz siegte überlegen. 2003 feierte die Rallye Türkei Premiere - wieder gewann Sainz auf Anhieb.

Jetzt also Argentinien. "Nach allem, was wir gehört haben, erwartet uns eine sehr harte Rallye mit noch höheren Temperaturen, als wir sie in Afrika erlebt haben. Wir haben Sand, wir haben Steine, wir haben Wüste und wir haben Wasser vor uns. Aber diese Bedingungen sind für alle gleich, und niemand kann von Erfahrungen profitieren."

Nach dem Titel im FIA Marathon-Rallye-Weltcup 2007 gewann Sainz mit Volkswagen und seinem Copilot Michel Périn in diesem Jahr bereits die Zentral-Europa-Rallye und belegte den zweiten Platz beim Lauf zur Dakar-Serie in Portugal. Gerne würde der Familienvater und Real-Madrid-Fan seiner Vita noch einen besonderen Erfolg hinzufügen: "Ich bin mir sicher, dass es eine tolle Dakar wird. Und natürlich gäbe es für mich nichts Schöneres, als in Südamerika den ersten Dakar-Sieg für Volkswagen zu erringen."



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